Das Schicksal einer Feder, die ziellos im Brunnen treibt. Tauben, schart euch im Tanz der Wassertropfen. Nahrung, kaum für einen Tag.

Der Brunnen zeigt sich mir am äußeren Rand als eine nach innen hin mit blauen und weißen Kacheln verkleidete Mauer aus sprödem Stein, welche das wartende Wasser umschließt. Aus der Brunnenmitte ragt ein Haufen erdfarbener Steine, aus dem ein fingerbreiter Wasserstrahl aus dem rostigen Kopf eines kleinen Metallrohrs emporschießt. Das Wasser schnellt zunächst aufwärts, verliert dann an Geschwindigkeit und wird an seinem höchsten Punkt vom nachdrängenden Wasser zu allen Seiten geschoben, wo es in Form unzähliger Tropfen in den Brunnen zurückfällt. Ein Teil des Wassers aber, fällt dem aufwärtsstrebenden geradewegs entgegen, sodass die obere Kante des Strahls unaufhörlich auf und ab zu hüpfen scheint.

Eine einzelne Taube setzt sich zunächst auf die Brunnenmauer und springt dann zum Steinhaufen in die Mitte, um zu trinken. Mit jedem Wechsel der nun ermutigten Tauben, die nach und nach von den umherliegenden Dächern herab, zunächst zu den Orangenbäumen und von dort zum Brunnen geflogen kommen, werden die Dächer der Stadt, die Orangenbäume, die Brunnenmauer und der Steinhaufen, dieser Verbund ansonsten unterscheidbarer Dinge und Wesen, zu einem Ganzen verwoben, zu einer Einheit, an dessen Zerteilung ich mich nicht mehr schuldig machen will.

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